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Private Market-Secondaries im Fokus

Januar 2024
Weshalb Alternative Investments unverzichtbar für einen effektiven Vermögensschutz sind, erläutert Marcel Lähn, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI.
FERI
Marcel Lähn, FERI

Der schnelle und steile Zinsanstieg in den vergangenen zwei Jahren hat klassische Portfolios einem harten Stresstest unterzogen und gezeigt, wie wichtig Alternative Investments für eine performanceorientierte Asset Allokation sind. „Vermögensschutz ist mit Aktien und Anleihen allein nicht mehr zu realisieren. Daran ändert auch die Rückkehr attraktiver Anleiherenditen nichts“, sagt Marcel Lähn, Vorstand und Chief Investment Officer der FERI. Gerade in Zeiten höherer Basisverzinsung seien Volatilitätsstrategien zur zusätzlichen Prämienvereinnahmung besonders attraktiv. Auch Hedgefonds hätten sich im abgelaufenen Jahr 2023 erneut bewährt. „In Zeiten hoher Volatilität leisten marktunabhängige Hedgefonds einen unverzichtbaren Beitrag zur Diversifikation und Risikoadjustierung“, ergänzt Lähn und führt weiter aus: „Darüber hinaus eröffnen Private Market Investments eine signifikante Steigerung der Erwartungsrendite eines Portfolios.“

INVESTOREN MÜSSEN GEGENSTEUERN

Die zurückliegenden Marktkorrekturen haben die Gewichtung zwischen Alternativen Investments und klassischen Kapitalanlagen verschoben. Durch die Kursverluste bei Aktien und Anleihen im Jahr 2022 ist der relative Wert der Alternatives im Portfolio vieler Investoren stark gestiegen. Vielfach wurden dadurch gesetzlich vorgeschriebene Quoten für Alternative Investments überschritten. Um die Regulierungsvorgaben einzuhalten, sind viele Investoren nun gezwungen, Teile ihrer Private Market-Allokationen abzubauen. „Der Sekundärmarkt wird derzeit verstärkt von Private Equity-Fonds zur Portfolio-Reallokation und zur Beschaffung von Liquidität genutzt“, sagt Marcus Storr, Head of Alternative Investments der FERI AG. Aufgrund der damit verbundenen Preisnachlässe entstünden sehr attraktive Investitionsgelegenheiten. „Fondsanteile oder direkte Unternehmensbeteiligungen bekommt man teilweise mit einem Discount von bis zu 30 Prozent. Und dies bei Fonds, die mit einem geringen Leverage arbeiten und die profitable Unternehmen im Bestand haben. Das Zeitfenster für solche lukrativen Angebote ist noch bis Anfang 2025 offen“, ist Storr überzeugt.

Da private Kreditvereinbarungen aufgrund des stark gestiegenen Marktzinses unter Druck geraten sind, bietet aktuell auch der Private Debt-Bereich Opportunitäten. Investoren trennen sich hier vermehrt von Fondsanteilen und verkaufen diese ebenfalls zu günstigen Konditionen am Zweitmarkt. Im noch relativ jungen Sekundärmarkt für Private Debt sind allerdings Expertise und ein gutes Netzwerk besonders wichtig, um erfolgreich investieren zu können. Unter Diversifizierungsaspekten sei es auf jeden Fall sinnvoll, nicht ausschließlich in Private Equity-Secondaries zu investieren, sondern auch auf der Kreditseite.

Im aktuellen Umfeld biete eine Sekundärmarkt-Beteiligung gegenüber der Zeichnung eines neu aufgelegten Fonds außerdem den Vorteil, dass der J-Curve Effekt, der die anfängliche Verlustphase einer Private Equity-Beteiligung beschreibt, stark verkürzt oder sogar vollständig ausgeschaltet werden könne. „Aufgrund der Preisabschläge muss der Investor bei einer Sekundärmarkt-Investition nicht erst mehrere Jahre warten, bis er die Gewinnzone erreicht. Das Investment rechnet sich vom ersten Tag an. Administrativ zu betreuende Kapitalabrufe gibt es in diesem Fall auch nicht, da oftmals eine anfängliche Volleinzahlung vorliegt“, ergänzt Storr.