Sowohl OpenAI, Google Deep Mind als auch Anthropic haben gerade ihre neuen Produkte vorgestellt. Im Vergleich zu früheren Versionen, die sich auf intelligentere „denkende“ Modelle konzentrierten, sind die neuen stärker agentenbasiert, konstatiert Volker Kurr, Head of Europe, L&G. Sie wandeln also nicht nur Daten in Wissen um, sondern können dieses Wissen auch in Handlungen umsetzen. Auch komplexe Aufgaben können nun über längere Zeiträume gelöst werden. Das neue Modell Opus 4 von Anthropic beispielsweise ist in der Lage, über sieben Stunden lang an einer einzigen Aufgabe zu arbeiten.
Bei den Anlegern hat die Begeisterung für die Künstliche Intelligenz (KI) allerdings seit dem Jahreswechsel spürbar nachgelassen. Investoren fürchten einerseits die enormen Kosten für den Aufbau einer Infrastruktur und andererseits die Konkurrenz aus China – Stichwort DeepSeek. Und obwohl neue Produkte von den Verbrauchern weiterhin stark nachgefragt werden, zweifeln Anleger, wie lange dieser Erfolg anhalten wird. Die Kosten für die Nutzung der neuen Systeme sind für die Anwender nämlich viel höher als bisher. Für das neue Tool Codex verlangt OpenAI eine monatliche Gebühr von 200 US-Dollar und damit das Zehnfache des bisherigen Standardpreises. Das teuerste Paket von Google Deep Mind, genannt Ultra, schlägt mit 250 US-Dollar im Monat zu Buche. Möglicherweise wird es schwierig die Nutzer davon zu überzeugen, für diese neuen Funktionen zu zahlen. Bislang sind viele noch daran gewöhnt, KI gratis mit Werbung zu verwenden.
Doch es gibt auch Grund für Optimismus: Bei komplexen Denkaufgaben, die bisher für unmöglich erklärt wurden, gibt es kontinuierlich Fortschritte. Die Fähigkeit von KI, Aufgaben mit langfristigen Zielen zu lösen, eröffnet neues Potenzial für disruptive Innovationen. Mit der zunehmenden Verbreitung und Vereinfachung der Technologie könnten die Kosten zukünftig sinken. Aktuell dürfte die zunehmende Leistungsfähigkeit neuer Produkte, zusammen mit ihren höheren Kosten, dafür sorgen, dass KI weiterhin im Fokus stehen wird.