Die Märkte bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau, wobei die makroökonomische Entwicklung die derzeitige Dynamik maßgeblich unterstützt. Viele der positiven Impulse sind bereits in den aktuellen Bewertungen enthalten, sodass die weitere Entwicklung maßgeblich von der globalen Konjunktur abhängt. Vor diesem Hintergrund zeigt sich die Schweizer Privatbank UBP optimistisch und hält die Aktienquote auf neutralem Niveau stabil.
„Bei Aktien bleiben wir voll investiert, wobei unsere Vorgehensweise mehr und mehr durch Selektivität und Diversifizierung bestimmt wird. Unsere Überzeugung für KI, Infrastruktur und Gold ist ungebrochen“, konstatiert Michaël Lok, Group CIO und Co-CEO Asset Management der UBP, in seinem aktuellen Kommentar. Lok führt aus, dass der Fokus sich zum Ende des starken Börsenjahres auf die Sicherung der bereits erzielten Rendite verlagere. „Konvexität und diszipliniertes Risikomanagement sollten das bisher bereits außergewöhnliche Jahr absichern.“
Erste Anzeichen für Belastungen im Bereich Private Credit zeigten, dass Privatmarktakteure zunehmend einen größeren Anteil der Risiken übernähmen, auch in Bereichen, die den Kreditvergabestandards der Banken nicht entsprächen.
Die hohen Bewertungen werden durch ein robustes wirtschaftliches Umfeld gestützt, sowohl auf makroökonomischer Ebene als auch im Unternehmenssektor. Das globale Wachstum bleibt daher widerstandsfähig und wird für 2025 und 2026 auf rund 3,1 Prozent geschätzt. Die US-Prognose für 2026 wurde auf zwei Prozent angehoben, getrieben durch KI-Investitionen, starken Konsum und erwartete geldpolitische Lockerungen. Der Technologiesektor, einschließlich der „Magnificent 7“, macht fast die Hälfte der S&P-500-Marktkapitalisierung aus. Lok sieht aktuell keine Blase: „Mit einem robusten Anstieg der Quartalsgewinne um 28 Prozent bestätigt der Technologiesektor, dass keine blasenartigen Marktbedingungen zu erwarten sind. Das Ausmaß der KI-Investitionen wirft jedoch Fragen zu künftigen Renditen auf.“
TECHNOLOGIE ALS TREIBER
Der Technologiesektor bleibt das zentrale Element des Aktienportfolios von UBP und überzeugt weiterhin durch nachhaltiges Wachstum und transparente Gewinnentwicklung. Rohstoffe wie Gold und Basismetalle profitieren ebenfalls von einer starken Ertragslage der Unternehmen. Zur weiteren Stabilisierung der Portfoliostruktur setzt die UBP verstärkt auf Hedgefonds, um Risiken effizient abzufedern. Da der Markt insbesondere von Technologie- und Momentum-Werten dominiert wird, kann ein Engagement außerhalb der etablierten und meistgehandelten Aktien erhöhte Risiken bergen. Lok betont: „Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig eine gezielte Diversifizierung der Renditequellen und die bewusste Stilselektion für den Aufbau eines widerstandsfähigen Portfolios sind.“
Aufgrund ihrer konstruktiven Einschätzung der Wirtschaftslage in Verbindung mit massiven fiskalischen Anreizen und einer geldpolitischen Lockerung erhöht die UBP die Gewichtung von US-Hochzinsanleihen und verlängert die Duration in USD- und GBP-Portfolios – im Hinblick auf erwartete Zinssenkungen. UK-Staatsanleihen erscheinen besonders attraktiv gegenüber dem US-Pendant dank schwächerer britischer Daten, sinkender Inflation und gelöster Haushaltsrisiken.
STRATEGISCH IN GOLD
Der Goldpreis erreichte im Oktober neue Rekordhöhen von über 4.360 US-Dollar pro Unze, was vor allem auf ETF-Zuflüsse und spekulative Käufe zurückzuführen ist. Trotz der damit verbundenen Volatilität bleibt die UBP optimistisch: „Wir bleiben weiterhin konstruktiv gegenüber Gold eingestellt und erwarten einen Anstieg auf ein Niveau von 4.600 US-Dollar pro Unze im vierten Quartal 2026.“

