Startseite » Meldungen » Alternative Investments » Wie Private Equity das Portfolio stabilisiert

Wie Private Equity das Portfolio stabilisiert

Mai 2025

Erfolgreich investieren wie institutionelle Investoren – Private Equity macht es möglich und eröffnet auch Privatanlegern wichtige Mehrwerte beim langfristigen Vermögensaufbau.
von Nico Auel, Vorstand Munich Private Equity

Stefanie Aumiller
Nico AUEL, Vorstand Munich Private Equity

Die Turbulenzen der letzten Wochen an den globalen Aktienmärkten nach den Zollankündigungen von Donald Trump haben es einmal mehr gezeigt: Börsennotierte Anlagen reagieren unmittelbar auf neue Ereignisse – in diesem Fall gaben die Märkte innerhalb kurzer Zeit teils deutlich über zehn Prozent ab.

Für Anleger ist in solchen Situationen Panik der falsche Ratgeber. Sie müssen Ruhe bewahren, statt überstürzt Verluste bei ihren Aktienanlagen zu realisieren. Leichter gesagt als getan, wie der große Ansturm auf manche Trading-Apps gezeigt hat. Institutionelle Investoren haben ihre Portfolios längst unabhängiger vom täglichen Auf und Ab der Börsen gemacht. Sie setzen zum Beispiel auf Private Equity. Das können Privatanleger auch.

Beteiligungen abseits der Börse

Private Equity bietet die Möglichkeit, sich an Unternehmen zu beteiligen, die nicht an der Börse notiert sind. Institutionelle Investoren nutzen diese Anlageklasse bereits seit Jahrzehnten zur Diversifizierung ihrer Portfolios. Für Privatanleger waren die Einstiegshürden jedoch lange Zeit zu hoch. Nur wenige spezialisierte Anbieter ermöglichten Investitionen mit kleineren Beträgen ab 5.000 Euro. Mit der Novellierung des ELTIF-Regimes öffnet sich dieser Markt nun ein Stück weit.

Privatanleger erhalten beispielsweise über sogenannte Dachfonds Zugang zu dieser Anlageklasse. Dabei investieren sie nicht in einzelne Unternehmen, sondern in mehrere Private Equity-Fondsmanager, die wiederum Mehrheitsbeteiligungen an zehn bis 20 Unternehmen halten. Jedes einzelne Unternehmen wird mit einem individuellen Wachstumsplan über mehrere Jahre entwickelt.

Langfristigkeit schützt vor Aktionismus

Aus diesem Grund ist die Anlageklasse illiquide. Denn das investierte Kapital kann während der Laufzeit nicht einfach abgezogen werden. Was auf den ersten Blick wie ein Nachteil erscheint, bewahrt Anleger vor allem bei starken Schwankungen: Denn sie sind vor impulsiven Fehlinvestitionen geschützt.

Im Gegensatz zu börsennotierten Anlagen, deren Preise sich im Minutentakt ändern und oft von Marktstimmungen und Emotionen beeinflusst werden, erfolgt die Bewertung von Private Equity-Beteiligungen typischerweise quartalsweise. Kurzfristige Ereignisse schlagen sich daher oft nicht in der Bewertung von Private Equity nieder.

Die langfristige Kapitalbindung ermöglicht es den Private Equity-Fondsmanagern, strategische Ziele in den Portfolio-Unternehmen ohne den Druck kurzfristiger Ergebnisorientierung zu verfolgen. Dies soll zu einer stabileren Wertentwicklung beitragen.

Neben diesen technischen Effekten sorgt das Prinzip von Private Equity für zusätzliche Stabilität: Private Equity-Fonds sind in der Regel mehrheitlich an Unternehmen beteiligt, bringen neben Kapital auch Know-how ein und können selbst in schwierigen Marktphasen vergleichsweise schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren. Beispielsweise können sie in Krisenzeiten oft schneller neue Produkte einführen, Geschäftsmodelle anpassen oder Lieferketten umstrukturieren.

Historisch ein stabiler Baustein

Wie sich die oben beschriebenen Eigenschaften von Private Equity tatsächlich auf die Stabilität auswirken, hat Schroders Capital in einer Analyse untersucht. In der Studie „Private Equity’s Resilience During Major Crises – A 25-Year Analysis“ wurden die größten Marktkrisen der vergangenen Jahrzehnte analysiert – darunter die Dotcom-Blase, die globale Finanzkrise 2008 und die Corona-Pandemie.

Das Ergebnis: Private Equity hat börsennotierte Anlagen in jeder Krisenphase (deutlich) übertroffen. In den untersuchten Zeiträumen war nicht nur die Wertschwankung geringer, sondern auch die Performance besser. Während Aktienmärkte oft in kurzer Zeit stark an Wert verloren, erwiesen sich Private Equity-Investitionen als robust und konnten sich schneller erholen.

Private Equity als strategische Ergänzung

In einem Umfeld erhöhter Marktvolatilität und wirtschaftlicher Unsicherheit bietet Private Equity Anlegern eine Möglichkeit, ihre Portfolios breiter zu diversifizieren. Die Kombination aus langfristiger Ausrichtung, fehlender täglicher Preisbildung und aktivem Management kann dazu beitragen, die Stabilität und Resilienz eines Portfolios zu erhöhen.

Gerade für Anleger, die ihr Kapital langfristig orientiert und unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen anlegen möchten, ist Private Equity daher eine interessante Ergänzung im Portfolio – was institutionelle Investoren seit Jahren erfolgreich vormachen.