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„Ruhestand rechtzeitig planen“

Oktober 2025

„Eine fehlende oder falsche Ruhestandsplanung kann den Erfolg der Altersvorsorge gefährden“, sagt Christian Nuschele. Der Head of Distribution & Marketing bei Standard Life beschreibt den Ablauf, wie sich die Themen Pflegebedürftigkeit und Vererben einbinden lassen und warum sich Fondspolicen als Produktlösung besonders eignen können.

Standard Life
Christian Nuschele, Standard Life

FONDS exklusiv: Wie greifen Altersvorsorge und Ruhestandsplanung ineinander?
Christian Nuschele: Altersvorsorge und Ruhestandsplanung bauen aufeinander auf. Bei der Altersvorsorge geht es um Ansparen, also um den Vermögensaufbau. Bei der Ruhestandsplanung steht der Entsparprozess im Fokus. Es geht darum, das angesparte Vermögen so zu organisieren, dass es bis zum Lebensende ausreicht, ohne dass Kunden ihren Lebensstandard einschränken müssen. Eine erfolgreiche Altersvorsorge ist die Grundlage für die Ruhestandsplanung. Eine fehlende oder falsche Ruhestandsplanung kann den Erfolg der Altersvorsorge gefährden.

Was sind die einzelnen Schritte bei der Ruhestandsplanung?
C. S.: Im ersten Schritt sollte sich ein Überblick über die vorhandenen Vermögenswerte, bestehende Verbindlichkeiten und die laufenden Ausgaben und Einnahmen im Alter verschafft werden. Dabei gilt es auch zu berücksichtigen, was sich auf persönlicher Ebene im Alter verändern könnte und welche Wünsche sich Kunden erfüllen möchten. Dies alles sollte dann in einen Finanzplan gegossen werden, der dann in regelmäßigen Abständen überprüft werden sollte. Dies bietet Beratern große Chancen, die Kunden durch den gesamten Ruhestand zu begleiten.

Das klingt recht komplex?
C. S.: Das ist es auch. Deswegen würde ich den Kunden empfehlen, das Thema nicht selbst anzugehen, sondern sich Rat bei einem unabhängigen Experten zu suchen. In der Praxis sehen wir aber, dass dies häufig nicht der Fall ist. Hauptgrund dafür ist, dass sich Menschen schwer damit tun, die eigene finanzielle Situation transparent zu machen und die familiären Rahmenbedingungen offenzulegen. Dazu kommt die Angst vor möglichen unangenehmen Ergebnissen. Kunden sollten hier mehr Offenheit zeigen und sich einem Experten anvertrauen.

Inwieweit lassen sich die Anforderungen mit ihren Produktlösungen bestmöglich erfüllen?
C. S.: Wir sehen in der Kombination von sofortbeginnender Rente und fondsgebundener Lebensversicherung eine sehr gute Lösung für die Ruhestandsplanung. Die Sofortrente ist der sicherheitsorientierte Baustein. Mit ihr können die laufenden fixen Ausgaben mit entsprechenden laufenden Einnahmen lebenslang gedeckt werden. Die Fondspolice hingegen bietet attraktive Anlagemöglichkeiten und ein hohes Maß an Flexibilität, um dadurch spontane, über Fixkosten hinausgehende Ausgaben zu tätigen.

Wie können die Themen Pflegebedürftigkeit und Vererben eingebunden werden?
C. S.: Grundsätzlich sollten beide Themen im Rahmen einer Ruhestandsplanung unbedingt Berücksichtigung finden. Pflegebedürftigkeit ist mit einem immensen Kapitalaufwand verbunden, der die Ausgabenseite im Alter massiv verändern wird. Hier sollten die notwendigen finanziellen Vorkehrungen getroffen werden. Beim Vererben macht es Sinn, sich rechtzeitig damit zu beschäftigen, um von den bestehenden Steuerfreibeträgen zu profitieren. Auch hier bieten Fondspolicen umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

Warum ist es so wichtig, sich rechtzeitig mit der finanziellen Seite des Ruhestands zu beschäftigen?
C. S.: Aus Sicht der Kunden ist es sinnvoll, weil in den letzten Jahren vor Rentenbeginn noch wichtige Weichen gestellt und Anpassungen der bisherigen Planungen vorgenommen werden können. Dazu gehört auch die Verwendung ablaufender Lebensversicherungen, die häufig ein paar Jahre vor Rentenbeginn fällig werden. Zehn bis 15 Jahre vor Rentenbeginn ist ein guter Zeitpunkt, in die Planung einzusteigen. Aber auch Beratern empfehlen wir, sich stärker mit dem Thema Ruhestandsplanung zu beschäftigen. Häufig ist hier noch ein starker Fokus auf den Vermögensaufbau und die Chancen im Bereich der Ruhestandsplanung bleiben ungenutzt.