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„Noch nie die Beiträge angepasst“

Januar 2025
„Nur jeder Dritte nennt eine günstige Prämie als wichtigen Faktor bei der Wahl eines passenden Absicherungskonzepts“, sagt Stefan Holzer, Geschäftsleiter Market Management Versicherung bei Swiss Life Deutschland, im Interview. Für ihn steht vielmehr der Leistungsfall im Fokus, wo man mit einer fairen und kundenorientierten Regulierung auch im Jubiläumsjahr überzeugt.
Swiss Life
Stefan HOLZER, Swiss Life Deutschland

FONDS exklusiv: Ist den Menschen bewusst, dass die Absicherung der Arbeitskraft von essenzieller Bedeutung ist? Zu welchem Ergebnis kommt Ihre Umfrage zur Berufsunfähigkeit (BU)?
Stefan Holzer:
Die repräsentativen Umfrageergebnisse sind interessant: Knapp die Hälfte der Befragten sieht die private Haftpflichtversicherung als wichtigste Absicherung an und bereits an vierter Stelle der wichtigsten Versicherungen wird die BU genannt, mit guten 23 Prozent der Nennungen. Das ist ein durchaus guter Wert und zeigt, dass die Menschen für das Thema sensibilisiert sind. Dennoch müssen wir noch mehr Menschen in die Absicherung ihrer Arbeitskraft bringen, schließlich kann ihr Wert über ein gesamtes Berufsleben gerechnet bis zu zwei Millionen Euro ausmachen. 

Warum zögern so viele Menschen, sich mit dem Thema Arbeitskraftsicherung zu beschäftigen?
S. H.:
An erster Stelle: Das Risiko einer Berufsunfähigkeit wird schlichtweg von den meisten unterschätzt. So zeigt die Umfrage, dass 70 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass sie ihren Beruf „eher bis sehr wahrscheinlich“ gesund bis zum Eintritt ihres Rentenalters ausüben können. Tatsächlich wird jede vierte berufstätige Person mindestens einmal in ihrem Arbeitsleben berufsunfähig und sei es auch nur zeitweilig für zwei oder drei Jahre aufgrund einer Krebserkrankung oder eines Burn-outs.

Und an zweiter Stelle?
S. H.:
Beinahe jeder zweite Befragte nennt zwar zu Recht psychische Erkrankungen wie Burn-out und Depressionen als häufigsten Grund für eine Berufsunfähigkeit. Gleichzeitig haben 47 Prozent der Befragten jedoch Sorge, an Krebs zu erkranken, aber nur neun Prozent an einer Depression. Hier zeigt sich eine hohe Diskrepanz zwischen Risiko-Wahrnehmung und Risiko-Eintrittswahrscheinlichkeit. Solche Verzerrungen ergeben sich auch dadurch, dass das BU-Risiko körperlich Berufstätigen deutlich stärker zugewiesen wird als kaufmännischen und akademischen Berufstätigkeiten. Doch gerade mit Blick auf die Zunahme psychischer Erkrankungen ist es wichtig, das Risiko unabhängig vom ausgeübten Beruf zu betrachten.

Wichtig bei der Bewertung einer BU ist wohl auch der Preis, oder?
S. H.:
Das stimmt, aber nur jeder Dritte nennt eine günstige Prämie als wichtigen Faktor bei der Wahl eines passenden Absicherungskonzepts. Deutlich stärker wird hier von 61 Prozent der Befragten eine schnelle Regulierung im Leistungsfall genannt, und 42 Prozent betonen die große Bedeutung einer nachweislich hohen Anerkennung von Leistungsfällen.

Wie geht die Swiss Life im Leistungsfall vor?
S. H.:
Uns liegt eine faire und kundenorientierte Leistungsregulierung am Herzen, was sich auch darin zeigt, dass in den zurückliegenden 25 Jahren durchschnittlich mehr als 80 Prozent aller regulierten Anträge auf BU-Leistungen anerkannt wurden. Beispielsweise bieten wir eine Akuthilfe, die den Versicherten bei sechs ausgewählten Diagnosen auch ohne vorherige vollumfängliche BU-Leistungsprüfung eine Rentenzahlung für 18 Monate bietet. Ebenso sind Zahlungen bereits bei Arbeitsunfähigkeit möglich, da praktisch jede Berufsunfähigkeitsphase mit einer längeren Zeit der Arbeitsunfähigkeit beginnt. Und lassen Sie mich gerade mit Blick auf unser Jubiläum abschließend noch eines hervorheben: Wir haben in der Vergangenheit bei bestehenden Verträgen noch nie Beitragsanpassungen durchgeführt.