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Emerging Markets: Wo es Chancen gibt

Juli 2025

Malcolm Dorson, Global X, führt mehrere Gründe an, die für ein Investment in die Schwellenländer sprechen und hebt einzelne Regionen hervor.

Global X
Malcom Dorson, Global X

Ein schwächerer US-Dollar, das mögliche Ende des Zinssenkungszyklus der US-Notenbank und die zunehmenden Unsicherheiten rund um die USA tragen zu überzeugenden Anlagemöglichkeiten in den Schwellenländern (Emerging Markets, EM) bei, konstatiert Malcolm Dorson, Head of Active Investment Team & Emerging Markets Senior Portfoliomanager bei Global X. In seinem Kommentar hebt er einzelne Regionen hervor.

Investoren, die sich bei der Vermögensallokation am Modell von David Swenson orientieren, dem langjährigen Verwalter des Yale-Stiftungsvermögens, sind zu rund fünf Prozent in Schwellenländer investiert. Damit ist die Ländergruppe im Vergleich zum MSCI All Country World Index um mehr als 500 Basispunkte untergewichtet. Auch hinsichtlich ihres Anteils an der globalen Marktkapitalisierung von 24,5 Prozent sind die aufstrebenden Volkswirtschaften unterrepräsentiert. Wir sind der Meinung, dass diese Investoren eine günstig bewertete und schnell wachsende Anlageklasse vernachlässigen. Folgende Regionen weisen ein besonders hohes Potenzial auf:

Brasilien: Das Land könnte gerade den Höhepunkt seines Zinserhöhungszyklus erreicht haben. Wir glauben, dass die Zentralbank im vierten Quartal dieses Jahres oder im ersten Quartal 2026 mit Zinssenkungen beginnen könnte. Während der letzten sieben abgeschlossenen Zinssenkungszyklen hat der MSCI Brazil Index (Netto) im Durchschnitt rund 96,7 Prozent zugelegt (kumulativ), während die Rückgänge im Durchschnitt nur rund 14,5 Prozent (kumulativ) betrugen.

Argentinien: Trotz der jüngsten Dynamik bei argentinischen Aktien, die durch bedeutende politische und wirtschaftliche Reformen vorangetrieben wurde, liegt das Verhältnis von Marktkapitalisierung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Argentinien immer noch bei etwa 12 Prozent – gegenüber etwa 44,5 Prozent – gegenüber etwa 44,5 Prozent in Brasilien und 196 Prozent in den Vereinigten Staaten.

Griechenland: Das Land verfügt über das vielleicht schnellste Wirtschaftswachstum in Westeuropa, seine Anleihen haben ein Investment-Grade-Rating und die Regierung ist marktfreundlich. Griechenland wird aber immer noch unter seinem Buchwert gehandelt. Wir behalten außerdem eine mögliche Einstufung als MSCI Developed Market im Blick, die unserer Meinung nach erhebliche Mittelzuflüsse bringen könnte.

Indien: Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt voraus, dass Indien in diesem Jahr Japan als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ablösen wird. Wir erwarten ein anhaltendes Wachstum durch mehrere wichtige Faktoren. Strukturell verfügt Indien nicht nur über die größte Bevölkerung der Welt, sondern auch über junge Menschen, die zu den am besten ausgebildeten der Welt gehören – mit einem Schwerpunkt auf Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik. Darüber hinaus werden diese enormen Wachstumsperspektiven durch eine funktionierende Verwaltung und eine sehr marktfreundliche Regierung unterstützt. Auf der strukturellen Seite profitiert Indien derzeit außerdem von niedrigen Ölpreisen (das Land importiert etwa 80 Prozent seines Energiebedarfs), hohen Goldpreisen (etwa 20 Prozent der durchschnittlichen Ersparnisse der Haushalte bestehen aus physischem Gold) und einer Zentralbank, die die Zinssätze senkt. Aus handelspolitischer Sicht hat Indien gerade ein bedeutendes Abkommen mit dem Vereinigten Königreich geschlossen, ein weiteres könnte mit den USA folgen. Betrachtet man all diese Faktoren zusammen, bietet Indien ideale Bedingungen für langfristiges Kapitalwachstum.

China: Der Konsum im Land bietet interessante Chancen. Es gibt einen klaren Konsens innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas, die Mittelschicht bis 2035 verdoppeln zu wollen. Darüber hinaus ist der Markt aktuell günstig bewertet, Stock Picking kann sich lohnen. Das Aktienangebot reicht von Alibabas Wachstumsstory im Bereich der künstlichen Intelligenz bis zu BYDs Einstieg in das Segment der Luxusfahrzeuge.