Wirtschaftsreformprogramme schaffen neue und nachhaltige Wertquellen in bisher übersehenen Schwellenländern. Deutliche Verbesserungen in den Bereichen Transparenz, Marktliberalisierung und Governance ebnen den Weg für einen wirtschaftlichen Wandel, betont John Malloy, Co-Head Emerging und Frontier Markets bei Redwheel.
In diesem Zusammenhang sticht Vietnam hervor. Das Land zeichnet sich durch eine dynamische Reformdynamik und eine sich rasch entwickelnde Marktstruktur aus, die globale Investoren mit differenzierten Anlagemöglichkeiten versorgt. Vietnam feiert seinen 80. Nationalfeiertag und die nationalen Reformen und Erneuerungen sowie der damit einhergehende Optimismus der Anleger sind offensichtlich. Die Finanzmärkte Vietnams haben im Jahr 2025 außergewöhnliche Ergebnisse erzielt. Der MSCI Vietnam Index ist bis Ende August um 51,1 Prozent gestiegen und hat damit die meisten asiatischen Vergleichsindizes und den MSCI Frontier Market Index übertroffen.
Strukturelle Vorteile, innenpolitische Reformen, nachhaltiges Wachstum Vietnam hat sich zu einem globalen Zentrum für Nearshoring und für die Diversifizierung der Lieferketten entwickelt und profitiert dabei von seiner politischen Stabilität, seiner jungen Erwerbsbevölkerung sowie seiner strategisch günstigen Lage und der Nähe zu China. Trotz der Unsicherheit hinsichtlich der US-Zollpolitik bleibt ihre Wettbewerbsfähigkeit bestehen – die neuen Zusagen für ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 38,2 Milliarden US-Dollar Ende 2024 wurden noch ausgeweitet, ebenso wie das wachsende Netzwerk von Freihandelsabkommen. Derzeit läuft ein massives Infrastruktur-Konjunkturprogramm, das 10 Prozent des BIP des Landes ausmacht und Mittel in Höhe von 49 Milliarden US-Dollar für mehr als 250 Verkehrs- und Wohnbauprojekte bereitstellt. Private Unternehmen rücken in den Mittelpunkt der Wirtschaft und ebnen den Weg für die Privatisierung staatlicher Unternehmen.
Generalsekretär To Lam, der im August 2024 sein Amt antrat, hat das Land in eine neue Ära des Wandels geführt – in eine sogenannte ‚Ära des nationalen Aufstiegs‘ im Vorfeld des 14. Parteitag 2026. Bis 2030 strebt die Regierung ein BIP pro Kopf von über 5.000 US-Dollar an und beabsichtigt, das BIP-Wachstum durch umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und öffentliche Güter auf einen 8-Prozent-Wachstumskurs zu lenken. Es gibt eine Vision für 2045, den Status eines wohlhabenden, entwickelten Landes zu erreichen. All diese Faktoren zeigen greifbare Resultate: Die Börse von Ho-Chi-Minh-Stadt verzeichnet Rekordvolumina und steigende Kreditvergaben im Markt – ein Zeichen wachsender Anlegerzuversicht. Zugleich bleiben die Bewertungen mit dem 13-fachen der Gewinne attraktiv und die Modernisierung des Kapitalmarktes schreitet voran.
Im Bankensektor verzeichnen Institute wie die Techcombank und die Military Bank ein robustes Kreditwachstum bei stabilen Nettomargen. Mehrere Sektoren werden von diesen enormen strukturellen und fiskalischen Entwicklungen profitieren, darunter verbraucherorientierte vietnamesische Unternehmen und inländische Stahlproduzenten wie die Hoa Phat Group. Broker wie Saigon Securities profitieren bereits von regulatorischen Verbesserungen und bessere Infrastruktur, wodurch 2025 ein entscheidendes Jahr für die Kapitalmärkte wird. Insgesamt sprechen Vietnams Reformbemühungen, robuste ausländische Direktinvestitionen und die aktive Modernisierung des Kapitalmarktes für eine anhaltende Neubewertung und nachhaltiges Wachstum.

