Startseite » Vorsorge » Versicherungen » „Bedarfsorientierte und flexible Produkte zu sehr gutem Pricing“

„Bedarfsorientierte und flexible Produkte zu sehr gutem Pricing“

Juli 2022
Florian Sallmann startete im März 2021 als Head of Sales bei den Dialog Versicherungen und übernahm im Dezember die Vertriebsverantwortung im Vorstand. Nachdem zahlreiche Produktverbesserungen in den Bereichen Komposit, Leben und betriebliche Altersversorgung (bAV) erreicht wurden, will Sallmann nun vor allem die Prozesse vereinfachen, Services verbessern und die Beziehungen zu den Vertriebspartnern stärken.
Dialog Versicherungen
Florian Sallmann, Dialog Versicherungen

Fonds exklusiv: Welche Akzente konnten Sie bisher im Vertrieb setzen?
Florian Sallmann: Durch meinen Start als Vertriebsleiter konnte ich die Gelegenheit nutzen, die wichtigsten Vertriebspartner kennenzulernen. Das hat mir bei der Übernahme meiner Aufgaben im Vorstand geholfen, wo ich seither für die Bereiche Komposit, Leben und betriebliche Altersversorgung (bAV) vertriebliche Verantwortung trage. Ganz wesentlich war es in den ersten Monaten, dem Vertrieb zu kommunizieren, dass wir als Dialog nach Jahren des Umbaus nunmehr im Sach- und Lebengeschäft als verlässlicher und beständiger Maklerversicherer für unsere Partner da sind – und das ganz besonders bei großen Herausforderungen, wie wir sie im vergangenen Jahr durch die Pandemie und Großschadenereignisse erlebt haben.

Wie hat sich das Geschäft in den Bereichen Komposit, Leben und bAV 2021 entwickelt?
F. S.: Im Kompositbereich blieben die Gesamtumsätze 2021 gegenüber dem Vorjahr fast gleich. Die gebuchten Bruttobeiträge im direkten Versicherungsgeschäft verringerten sich geringfügig auf 537 Millionen Euro. Im Sach-Unfall-Haftpflicht-Geschäft gingen die Umsätze um 1,3 Prozent auf knapp 384 Millionen Euro zurück, hingegen stiegen sie in Kraftfahrt um 0,9 Prozent auf fast 154 Millionen Euro. Da die Dialog Lebensversicherungs-AG nach Abschluss der Umstrukturierungen Risikoträger für die bAV ist, sind die Zahlen für Leben und bAV konsolidiert. Hier stiegen die Beitragseinnahmen 2021 um gut fünf Prozent auf nahezu 325 Millionen Euro. Außerdem möchte ich noch hervorheben, dass unsere Solvabilitätsquote mit 675 Prozent deutlich über dem Branchenschnitt von 265 Prozent liegt. Das ermöglicht uns, die Beiträge stabil zu halten. Auch hier zeigt sich unsere Beständigkeit, denn die Dialog Leben hat noch nie ihre Nettobeiträge im Bestand erhöht.

Die Dialog hat 2021 einige Produktneuerungen umgesetzt. Was ist für dieses Jahr geplant?
F. S.: Wir waren 2021 produktseitig sehr aktiv. So haben wir beispielsweise im Kompositbereich eine Wohngebäudeversicherung mit neuem Deckungskonzept eingeführt, die Leistungen in der Kfz-Versicherung an mehreren Stellen verbessert sowie bei der ProMed Heilwesen Haftpflichtversicherung die Versicherungssummen angepasst und teils die Beiträge gesenkt. Besonders hervorheben möchte ich noch unsere neue innovative bAV-Lösung „Anno-Flex“: Das Produkt haben wir für die Rückdeckung von kurzlaufenden Pensionszusagen auf jährlicher Basis konzipiert. Es beinhaltet eine arbeitgeberfinanzierte Invaliditätsabsicherung in mehreren Stufen, einen Hinterbliebenenschutz für die Mitarbeitenden und schließt ein betriebliches Gesundheitsmanagement ein.

Wie sieht es in der Biometrie aus?
F. S.: In den Sparten Risikoleben und Berufsunfähigkeit (BU) wollen wir Trendsetter bleiben und haben unsere Produkte daher konsequent weiter verbessert. Beispielhaft sei hier auf die Erweiterung von Nachversicherungsgarantien und Beitragsstundungen verwiesen. Beim BU-Schutz haben wir außerdem die BU-Renten für Studierende erhöht, Mehrfachzahlungen bei Wiedereingliederungshilfen eingeführt und attraktive Leistungsmerkmale bei schweren Erkrankungen und für Teilzeitbeschäftigte eingeführt. Im Ergebnis ist es uns gelungen, dass wir bei Vergleichsportalen im Internet in rund 40 Berufsgruppen auf den ersten Plätzen landen.

Blicken wir auf das laufende Jahr. Was können Vermittler von der Dialog erwarten, Herr Sallmann?
F. S.: Nach den vielfältigen Aktivitäten auf Produktebene steht dieses Jahr die Beziehung zu unseren Vertriebspartnern im Mittelpunkt. Das bedeutet vor allem, Prozesse und Dienstleistungen zu verbessern. Entscheidend ist: Es muss für unsere Vertriebspartner einfach sein und Freude machen, mit der Dialog zusammenzuarbeiten. Wir wollen die bestehenden Maklerverbindungen intensivieren und neue Vertriebspartner gewinnen.

Stichwort Prozessoptimierung. Wo-rauf können ihre Vertriebspartner bauen und wo hakt es noch?
F. S.:
Unsere Vertriebspartner erhalten grundsätzlich die digitale Anbindung, die sie benötigen. Dies geschieht über unsere eigenen Portallösungen, über die Direktverbindung via BiPRO oder über die bereits erwähnten Vergleichsportale im Internet. In der bAV können unsere Vertriebspartner mit ePension punkten. Das bAV-Portal bietet den Vermittlern als auch den Arbeitgebern die Möglichkeit, sämtliche Dokumente und Abläufe digital zu verwalten. Das spart Zeit und Kosten und schafft Vermittlern mehr Freiraum, sich um ihr Kerngeschäft zu kümmern: die Kundenberatung.

Bieten Sie Vermittlern inzwischen spartenübergreifend einen digitalen Antrags- und Policierungsprozess?
F. S.: Ja, weitestgehend. Das bedeutet zum Beispiel in der Risiko-Lebensversicherung, dass der Vermittler nach Eingabe der relevanten Daten, wie Vorerkrankungen und Diagnosen, und einer folgenden Plausibilitätsprüfung ein Votum erhält, ob der Antrag policiert werden kann. Im positiven Fall braucht der Kunde nur noch elektronisch zu unterschreiben und erhält sofort vorläufigen Versicherungsschutz – und dies medienbruchfrei. Dies setzt natürlich voraus, dass unsere Partner alle erforderlichen Daten digital bereitstellen. Das ist in der Praxis nicht immer einfach, weshalb wir hier noch Verbesserungen erzielen wollen. Das gilt strategisch gesehen auch für die Tatsache, dass Vertriebspartner häufig mit verschiedenen Einheiten innerhalb unseres Unternehmens zusammenarbeiten und dabei auf unterschiedliche IT-Landschaften stoßen. Hier streben wir mittelfristig eine Harmonisierung der bestehenden IT-Systeme an, um auch auf dieser Ebene Synergien zu erschließen.

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf Ihre Maklerakademie: Was tut sich dort aktuell?
F. S.: Die Aus- und Weiterbildung unserer Vertriebspartner ist uns ein zentrales Anliegen. Deshalb entwickeln wir das Angebot der Dialog Maklerakademie, kurz DiMak, stets weiter. Das fängt an bei Online-Seminaren über Info-Videos und Selbstlernkurse bis hin zu Podcasts, über die sich fachliche Inhalte perfekt vermitteln lassen. Im vergangenen Jahr haben gut 5.300 Teilnehmer über 400 Online-Veranstaltungen besucht. Diese Aktivitäten setzen wir in diesem Jahr fort und führen natürlich weiterhin Webinare sowie Roadshows durch, letztere endlich auch wieder physisch vor Ort.

Die Dialog Versicherung feiert in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum. Mit welchen Mehrwerten heben Sie sich heute von Mitbewerbern ab?
F. S.: Richtig, zunächst stehen unsere 50 Jahre Marktpräsenz für ein hohes Maß an Erfahrungen und Kontinuität. Zweitens sind wir ein reiner Maklerversicherer, der mit der Generali einen finanzstarken Konzern im Rücken hat. Folglich richten wir unsere Aktivitäten voll auf die Bedürfnisse unserer Vertriebspartner aus, denen wir ein breites Leistungsspektrum bereitstellen, sodass sie alle Facetten ihres Geschäfts zielgerecht absichern können. Unsere Produkte sind bedarfsorientiert, bieten Flexibilität und dies zu einem sehr attraktiven Pricing. Alles dies findet seinen Ausdruck in durchweg überzeugenden Ratings.